Regionale Meilensteine
Der Zusammenhalt der Städte sowie deren Zusammenarbeit sind mit Fortschritten verbunden, die die Städte allein nicht erreicht hätten.

Interkommunales Radwegekonzept "Städtedreieck am Saalebogen"
Die Situation rund um das Thema "Mobilität" hat sich in den letzten Jahren auch im Städteverbund "Städtedreieck am Saalebogen" erheblich verändert. Einem Thema, nämlich dem regionalen Radverkehr widmen sich die drei Städte derzeit besonders intensiv. Gerade technische Entwicklungen wie elektrifizierte Fahrräder tragen dazu bei, alternative Mobilitätsformen wie das Radfahren auch für Zielgruppen attraktiv zu machen, die bisher diese Mobilitätsform nicht genutzt haben. Im Rahmen eines gemeinsamen Radverkehrskonzeptes wird aktuell untersucht, wie die Wohnund Arbeitsplatzschwerpunkte im Städtedreieck noch besser über ein Alltagsradwegenetz miteinander verknüpft werden können. Die Ergebnisse der Studie liegen seit Ende 2022 vor.

InKontakt
Seit September 2013 findet in der Stadthalle Bad Blankenburg jährlich unter Federführung der WIFAG die gemeinsame Berufsinformations-, Ausbildungs- und Fachkräftemesse „InKontakt“ statt. Trotz Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 konnte die Regionalmesse, wenn auch in einem kleineren Format und unter Einhaltung der jeweils geltenden Regelungen, erfolgreich durchgeführt werden.
Auf Initiative des noch jungen SaaleWirtschaft e.V. wurde im September 2021 die neue Veranstaltungsreihe „regio.IMPULS“ durchgeführt, ein Fachdialog zu Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Investition, IT-Sicherheit und Fachkräftegewinnung. Die Veranstaltungen richteten sich an interessierte Gründer, Startups, Entscheider aus Industrie, Handel und Gewerbe sowie Vertreter aus Forschung, Politik und Kultur.

DREIKLANG im Städtedreieck
Vor allem aus touristischen Vermarktungsgründen wurde der etwas in die Jahre gekommene Name „Städtedreieck am Saalebogen“ hinterfragt. Nach eingehender Diskussion verschiedener, teils auch exotisch klingender Varianten, wurde vorgeschlagen künftig unter dem Begriff DREIKLANG zu firmieren. Dieser Vorschlag überzeugte, und so wurde aus dem Städtedreieck der Dreiklang – und auch ein passendes LOGO wurde geschaffen.

Regionalbudget
Ein weiterer Meilenstein in der interkommunalen Kooperation war das Einwerben des Regionalbudgets. Das Thüringer Wirtschaftsministerium hatte im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ die Bereitstellung des Regionalbudgets ermöglicht. Der Städteverbund bewarb sich mit interessanten Projekten und erhielt im Juli 2010 – als einzige Städtekooperation in Thüringen – einen Zuwendungsbescheid. Innerhalb von sechs Jahren konnten 27 Projekte insbesondere im Bereich Tourismus mit einer Zuwendung von insgesamt 1,8 Mio. € auf den Weg gebracht werden.

Gemeinsames Einzelhandelsgutachten
Um eine gemeinsame Position im Thema Einzelhandelsentwicklung in der Region zu finden, wurde bereits Ende 2008 ein externes Gutachten erstellt. Nach Vorlage im Februar 2008 bildete die gemeinsame Einzelhandelskonzeption über Jahre hinweg die Grundlage für die einvernehmliche Entwicklung von Einzelhandelsstandorten in der Region. Ab 2018 wurde das regionale Einzelhandelskonzept für das Städtedreieck fortgeschrieben und im Jahr 2020 in der finalen Fassung vorgelegt und durch die Stadträte ratifiziert.

1. gemeinsamer Neujahrsempfang
2008 beschlossen die drei Städte, einen gemeinsamen Neujahrsempfang auszurichten, sodass – erstmals am 10.01.2009 – das Neue Jahr im Städtedreieck jeweils mit einem gemeinsamen Empfang in der Stadthalle Bad Blankenburg eingeläutet wird. Als Festredner waren über die Jahre Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Sport geladen – unter ihnen die Ministerpräsidenten Christine Lieberknecht und Bodo Ramelow, Speerwurf Olympiasieger Thomas Röhler, Volker Hädrich von der Deutschen Bahn und Theologin Marion Käßmann.

Verkehrskonferenzen
Im Hinblick auf die Verbesserung der verkehrsinfrastrukturellen überregionalen Anbindung des Städtedreiecks wurden ab 2008 regelmäßig Verkehrskonferenzen, unter Einbindung der Thüringer Ministerien, der Lokalpolitik und Vertretern der gewerblichen Wirtschaft, durchgeführt. Als ein wesentliches Ergebnis dieser Verkehrskonferenzen kann der vollständige Bau der B90n vom Tunnel Pörzberg bei Schaala bis zur A71 gewertet werden.
Die überregionale Verkehrsanbindung sowie die Beschleunigung und Entzerrung des Verkehrs in und rund um das Städtedreieck sind bis heute aktuelle Themen, die intensiv mit dem Freistaat Thüringen diskutiert werden. Im Fokusstehen u.a.:
- Ausbau der B 281 im Bereich Bahnübergang Könitz
- Ausbau der B 85/88 Ortsdurchfahrt Rudolstadt Nordost
- Ausbau B 85/88 Schwarza-Saalfeld einschl. Ortsdurchfahrt Schwarza-Süd

Gründung der WIFAG
Ebenfalls 2007 gründeten der Städteverbund, gemeinsam mit dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, die Wirtschaftsförderagentur (WIFAG), die ihren Sitz bis heute im Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) in Rudolstadt hat. In der WIFAG werden die Interessen der Region in Fragen der Wirtschaftsförderung gebündelt und gemeinsam nach außen vertreten.

kommKOOP
Anerkennung auf nationaler Ebene erhielt die Kooperation der drei Städte im Jahr 2006. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung lobte unter dem damaligen Bundesminister Wolfgang Tiefensee den Wettbewerb „kommKOOP“ aus, um erfolgreiche interkommunale Kooperationen in Deutschland ausfindig zu machen. Eine mit national anerkannten Fachleuten besetzte Jury wählte das Städtedreieck am Saalebogen als Preisträger aus.

Vernetzt: Regionale Standortentwicklung
Ansatz für eine nachhaltige Regionalentwick- lung im Bereich des Städteverbunds ist eine Doppelstrategie; sie umfasst die Verknüpfung vorbereitender formeller / informeller planerischer Maßnahmen (Flächensicherungs- planung mit längerfristigen Entwicklungs- horizonten) mit der zielgerichteten Umsetzung von regionalwirksamen Schlüsselprojekten.
Daher zielt die Region vor allem die auf vernetzte Entwicklung großflächiger Industrie- altstandorte und Konversionsflächen. Dies erfolgt auch, um den wertvollen Landschaftsraum zu schützen (Brachflächen- recycling, Schadstoffemissionsminderung durch umweltgerechte Sanierung der Industrie- komplexe), Arbeitsplätze auf Grundlage innovativer Produkte und Produktionsverfahren zu sichern und neu zu schaffen, über eine regionale Flächenpolitik gezielt Synergieeffekte aufzubauen (Verkehrsvermeidung) sowie regionale Stoff- und Energieströme zu intensivieren.
Solche Industriealtstandorte und Konversions- flächen sind z.B.:
- Industrie- und Gewerbepark Maxhütte
- Industriepark Rudolstadt-Schwarza
- Gewerbegebiet Bad Blankenburg
- Industriegebiet „Bahnbogen Saalfeld“
- Rudolspark (Rudolstadt- Schaala)
- Volkstädter Leite in Rudolstadt (SAALEMAXX)

Zentraler Verkehrsknoten: Bahnhofsbereich Saalfeld
Um den ÖPNV im Städtedreieck attraktiver zu machen und die Aufteilung der Verkehrsnachfrage auf die vorhandenen Verkehrsmittel positiv zu beeinflussen (Modal Split), wurden die Bahnhofsbereiche Saalfeld und Rudolstadt mit dem Ziel einer städtebaulichen Umgestaltung/Aufwertung und einer verbesserten Integration überplant.
Insbesondere der Umbau des Bahnhofes Saalfeld/Saale trug dazu bei, den Städteverbund als wichtigen Knoten im Personen- und Güterverkehr aufzuwerten. Der in optimaler Weise in den Bahnhofsbereich verlagerte Zentrale Omnibusbahnhof wurde am 08.08.2002 übergeben und bildet ein Glied des attraktiven ÖV-Umsteigepunktes am Bahnhof.

Stadthalle Bad Blankenburg
Im Rahmen des REK 1997 hatte sich der Städteverbund darauf verständigt, die historische Stadthalle Bad Blankenburg zu sanieren und umzubauen. Die regionalen Akteure akquirierten hierfür Fördermittel. Die umgebaute Stadthalle wurde am 6.6.2002 feierlich eingeweiht. Sie wurde zur zentralen Veranstaltungsstätte für die Region.

Erlebnisbad SAALEMAXX in Rudolstadt
Die Realisierung des Erlebnisbades "SAALEMAXX" in Rudolstadt ist ein wesentliches Ergebnis der interkommunalen Kooperation. Nur durch gemeinsames Auftreten des Städteverbundes war es möglich, die Zusage des Landes für das „SAALEMAXX" zu erhalten. Landesplanung und Wirtschaftsressorts entschieden sich, diese überörtlich bedeutsame Tourismuseinrichtung zu fördern.

Gründung des Städteverbundes
Mit dem gemeinsamen REK wurde auch der Grundstein gelegt, um die Zusammenarbeit der drei Städte Saalfeld/Saale, Rudolstadt und Bad Blankenburg verbindlich zu regeln. Am 21. März 1997 unterzeichneten die damaligen Bürgermeister Richard Beetz, Dr. Hartmut Franz und Michael Pabst den Kooperationsvertrag und gaben dem Städteverbund den Namen „Städtedreieck am Saalebogen“.